Bad Vilbel, Sommer 2021 Lieber Alfred, meine Reise hat mich nach Bad Vilbel ge- führt. Etwas durstig verweile ich auf einer Parkbank. Ein kühles Helles wäre jetzt gewohl. Nicht weit entfernt ist Frankfurt. Doch was soll ich in der Groß- stadt, bei den Großkopferten? Was könnte ich dort suchen, was ich nicht hier finde? Die Städter wissen zu genau, was ihnen fehlt: die Natur, die Ruhe und das Wasser. Ich zitiere gerne aus meinem Buch: ‚Wohl den Gewerbetreibenden, wenn sie bei ihrer Tätigkeit auch zugleich helles Tageslicht und gesunde Luft haben. Weniger günstig sind jene Gewerbe- treibenden daran, deren Beschäftigun- gen den Körper nur im geringen Grade anstrengen.‘ Hier in Vilbel haben sie Platz und Gelegenheit, ihrem Körper Gutes zu tun. Sie wollen hier auch eine neue Diszi- das erproben, diese körperliche Ertüch- tigung prüfen und alsbald von meinen Erfahrungen berichten. Doch nun werde ich mich aufmachen. Mein nächstes Ziel ist Bad Salzhausen. Es grüßt Dein ergebener Freund Sebastian Rolle des Brückenbauers zwischen der Tradition und der Gegenwart zu. Die Stadt Wasserburg und Kulisse plin einführen: das Rutschen. Ich werde Römerbrunnen: Die Vilbeler Kohlensäurewerke bohrten ihn im Jahr 1929 an der quelle #Bad Vilbel Tief unter der Erde sprudeln die Quellen, die Bad Vilbel prägen. Drei fahren die Besucher Wissenswertes über die Geologie und Technologie sowie über Trinkbrunnen findet man im Kurpark, den Bade- und Kurbetrieb. In dem Muse- im Quellenhof und an der Rathaus- um wird zugleich ein Kapitel der Familien- brücke. Im Jahr 1936 bohrten Wilhelm und Industriegeschichte erzählt. Hassia und Otto Hinkel gemeinsam mit der gehört zur Stadt Bad Vilbel. Im frisch sa- Stadt Bad Vilbel nach einem weiteren nierten Brunnentempel am Kurhaus kann Brunnen. Das war die Geburtsstun- der Besucher bald von der Hassia-Quelle de des berühmten Hassia-Sprudels. kosten. Es gibt ein Hassia-Quellenmuse- um und auf Initiative der Hassia-Mine- Die Badekultur der Stadt ist 2000 Jahre ralquellen wurde ein Römer-Mosaik, das alt, Sebastian Kneipp wäre in diesem Jahr ursprünglich aus einer römischen Villa 200 geworden. Ihm fällt in Bad Vilbel die stammt, in einem Pavillon reproduziert. der Quellen ist prädestiniert für Kneipp. Aus dem Mittelalter stammt die Wasser- burg, deren Ruine seit 1987 als Kulisse „Als Quellenstadt ist uns das Element für die beliebten Burgfestspiele dient. Wasser von jeher von großer Bedeu- Die Karolinger hatten sie einst erbaut, tung“, betont Bürgermeister Dr. Tho- 1796 wurde sie letztmalig zerstört und mas Stöhr. „Zusammen mit unserem nun wird sie sorgsam Stück um Stück sehr aktiven Kneipp-Verein werben saniert. Einen Steinwurf entfernt, zieht wir für unseren besonderen Was- die Nidda vorbei in Richtung Frankfurt. serschatz und speziell für die An- Das Wasser, in welcher Form auch immer, wendungen nach Sebastian Kneipp.“ ist ein Magnet. Der weitläufige Burg- Wer mehr über die Vilbeler Mineralquel- park ist wie eine lange Tafel, an der alle len erfahren möchte, ist im Brunnen- und Platz nehmen können: Familien, die auf Bädermuseum in Bad Vilbels historischer dem Grün picknicken, Kinder, die im Loh- Innenstadt genau richtig. Hier wird die gerber-Brunnen planschen, Sportler, 450-jährige Geschichte dargestellt. In den die sich im Bewegungspark herausfor- einzelnen Abteilungen des Museums er- dern, Jugendliche, die skaten, Senioren, 12